Die Okuläre Kohärenztomographie (OCT)
Was wird mit der Okuläre Kohärenztomographie diagnostiziert?
Die Netzhaut (Retina) kleidet die Innenseite des menschlichen Auges wie eine Tapete aus und besteht aus ca. 130 Millionen Sehnervenzellen, die das ins Auge einfallende Licht in elektrische Impulse umwandelt und über den Sehnerv ans Gehirn weiterleitet. Innerhalb dieser nur ca. 0,2mm dicken Netzhaut greifen diese unzähligen Nervenzellen in einem fein verzweigten Netzwerk ineinander und ermöglichen so ein hochwertiges Sehen.Bei vielen Erkrankungen können Veränderungen dieser Feinstruktur, zum Beispiel durch Einlagerung von Flüssigkeit oder Durchblutungsstörungen, zu einer reduzierten Sehfähigkeit führen. Die häufigsten Erkrankungen, die solche Veränderungen herbeiführen, sind die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), der Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen der Netzhaut. Meistens ist dabei die wichtigste Stelle der Netzhaut, die so genannte Makula betroffen. So wird der zentrale Anteil der Netzhaut genannt, dessen Sehnervenzellen für das Erkennen von Gesichtern, das Farbensehen oder das Lesen verantwortlich sind.
Leider sind die feinen Veränderungen innerhalb der Netzhaut oftmals nicht erkennbar, so dass eine frühzeitige Diagnose ausbleibt und eine entsprechende Therapie nicht eingeleitet werden kann.
Die Okuläre Kohärenztomographie ermöglicht seit einigen Jahren eine sehr feine Untersuchung dieser betroffenen Netzhautstrukturen. Dabei tastet ein ungefährlicher Laser die Netzhaut ab und entwirft ein mikroskopisches Bild auch der tieferliegenden Netzhautstrukturen. Dieses Verfahren dauert nur einige Sekunden und ist für den Patienten völlig ungefährlich, schmerzlos und berührungsfrei.
In der Diagnostik und bei der Verlaufskontrolle von Makulaerkrankungen ist diese Untersuchung mittlerweile unersetzbar geworden und hat die Therapie dieser Erkrankungen revolutioniert.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht bei der Behandlung des Grünen Stars. Dabei wird mit der OCT nicht die Makula, sondern der Sehnerv dreidimensional vermessen (Papillen-OCT). Mit einem speziellen Computerprogramm kann man dann diese Aufnahmen individuell im Verlauf der Erkrankung vergleichen und somit frühzeitig Verschlechterungen erkennen und therapeutische Maßnahmen ergreifen.

Diagnose einer okulären Kohärenztomographie.
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Die altersabhängige Makuladegeneration
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