Inhaltsverzeichnis
- Warum sollten Kinder zum Augenarzt?
- Wann sollte bei Kindern die erste Kontrolle erfolgen?
- Können auch Babys und Kleinkinder untersucht werden?
- Was ist die Sehschule?
- Was ist eine Orthoptistin?
- Unser Sehschulteam
- Warum sind Kontrollen wichtig für meine Kinder?
- Warum müssen manche Kinder ein Auge abkleben?
- Warum werden manchmal die Augen zur Bestimmung der Sehstärke weitgetropft?
Augenveränderungen bei Kindern
Warum sollten Kinder zur/zum Augenärztin/Augenarzt?
Die Sehkraft des Menschen entwickelt sich in den ersten Lebensjahren. Bis zu einem Alter von 11 bis 12 Jahren spricht man von der sensiblen Phase der Sehentwicklung. Man kann sich vorstellen, dass unser Gehirn in diesen Jahren das Sehen lernt. Nach dieser sensiblen Phase können diese Prozesse jedoch nicht mehr stattfinden. Das heißt, dass in diesen Jahren unbemerkte und unbehandelte Augenerkrankungen das Sehen für den Rest des Lebens beeinflussen können. Erschwerend kommt hinzu, dass kleinere und auch größere Kinder oftmals keine Beschwerden äußern können, oder aber zum Beispiel einäugige Sehminderungen nicht als störend wahrnehmen. Aus diesen Gründen muss die Entwicklung der Sehkraft in diesen frühen Jahren gewährleistet werden und die Aufgabe der/des Augenärztin/Augenarztes ist es, Fehlentwicklungen zu diagnostizieren und zu behandeln.Wann sollte bei Kindern die erste Kontrolle bei der/beim Augenärztin/Augenarzt erfolgen?
Die ersten Untersuchungen der Augen finden im Rahmen der kinderärztlichen U-Untersuchungen statt. Bei diesen Terminen können aber lediglich orientierende Untersuchungen (Screening) durchgeführt werden. Detaillierte Untersuchungen der Augen und der Sehfunktionen können nur bei der/beim Augenärztin/Augenarzt erfolgen.Bei jeglichen Auffälligkeiten zuhause oder bei einer der Untersuchungen muss umgehend, unabhängig vom Lebensalter, eine augenärztliche Kontrolle stattfinden. Sind in der Familie Augenerkrankungen bekannt, zum Beispiel hohe Fehlsichtigkeiten, Schielen oder andere vererbbare Erkrankungen, sollte die erste Vorstellung beim Augenarzt zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat erfolgen. Bei unauffälligen Befunden und ohne Vorerkrankungen in der Familie ist eine Vorstellung mit 2 Jahren sinnvoll. Innerhalb der sensiblen Phase der Sehentwicklung sollten dann jährliche Kontrollen eingehalten werden.
Können auch Babys und Kleinkinder bei der/beim Augenärztin/Augenarzt untersucht werden?
Die augenärztliche Untersuchung bei Kleinkindern unterscheidet sich deutlich von der Untersuchung beim Erwachsenen. Zum einen kann nicht immer mit einer guten Mitarbeit der kleinen Patienten gerechnet werden und zum anderen können sie Prüfungen der Sehschärfe und andere Tests nicht verstehen. Auch liegen bei Kindern andere Erkrankungen im Fokus oder aber die Ausprägungsformen unterscheiden sich von denen im Erwachsenenalter. Es stehen aber eine ganze Reihe von objektiven und indirekten Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Augen der kleinsten Patienten zu überprüfen und so frühzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Zusammen mit unseren Orthoptistinnen kümmern wir uns in unserer Sehschule um Kinder ab dem ersten Lebenstag.


Was ist die Sehschule?
Als Sehschule wird eine spezielle Abteilung in Augenkliniken oder Arztpraxen bezeichnet. Dort werden zum einen Kinder mit Fehlsichtigkeiten und Schielen betreut und zum anderen auch erwachsene Patienten mit Erkrankungen der Augenbeweglichkeit und Störungen der höheren Sehfunktionen. Dazu gehört unter anderem das dreidimensionale Sehen. Viele Erkrankungen oder Verletzungen im Bereich des Kopfes oder des Gehirns haben Einflüsse auf das Sehen, obwohl die Augen selbst nicht in Mitleidenschaft gezogen sind. Das liegt daran, dass das menschliche Sehzentrum im Bereich des Hinterkopfes liegt und die Nervenbahnen auf ihrem Weg vom Auge dorthin das gesamte Gehirn durchziehen. Zum Beispiel kann es nach Schlaganfällen oder Tumorerkrankungen zu Doppelbildern oder Gesichtsfeldausfällen kommen. Solche Einschränkungen können in der Sehschule untersucht und behandelt werden. Aber auch harmlose altersbedingte Störungen der Augenbeweglichkeit werden durch das Anpassen von Prismenbrillen verbessert.Was ist eine Orthoptistin?
Eine Orthoptistin ist eine ausgebildete, staatlich anerkannte medizinische Fachkraft. Die Spezialbereiche sind die Neuroophthalmologie (Augenerkrankungen neurologischer Ursache) und Schielerkrankungen (Strabologie). Die Orthoptistin nimmt die Hauptrolle in der Sehschule ein und führt eine Vielzahl von Untersuchungen durch. Zusammen mit der/dem Augenärztin/Augenarzt wird dann das therapeutische Vorgehen festgelegt.Unser Sehschulteam
Frau K. Schieder
Orthoptistin- Werdegang
- Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten. Ausbildung zur Orthoptistin an der Univ. Augenklinik Erlangen.
- Berufliche Erfahrungen in einer Augenpraxisklinik.
- Seit Juni 2020 in unserer Praxis tätig.
- Mitglied im Berufsverband der deutschen Orthoptistinnen e.V.
- Weitere Tätigkeiten
- Tätig bei Dr. Demmler in Vohenstrauß
- Tätig bei Dr. Demmler / Dr. Woitke in Amberg